am 07.07.2021 um 19 Uhr im Kino der Pumpe in Kiel
Die Filmgruppe BLUEBERRY, bestehend aus Studenten, Auszubildenden und Schülern aus Kiel und Umgebung, zeigt am 07.07. um 19 Uhr im Kinosaal des Kulturzentrums Die Pumpe ihren ersten Mittellangfilm von etwa 40 Minuten Länge.
„Wo Träume hoffnungsvoll aufblühen, sind auch seine Ängste nicht weit…“
Im Coming-Of-Age-Drama dreht sich die Handlung um Max, einen Schüler kurz vor der Oberstufe, der mit seinen Pflichten und seiner Verantwortung überfordert ist: Seine alleine erziehende Mutter ist nur noch mit ihrer Arbeit ihrem Liebhaber beschäftigt; Sein aufgedrehter Freund widmet sich immer weiter anderen Hobbies; Und dann ist da noch die seltsame Lea, die er gerne näher kennenlernen würde. Und so durchlebt Max eine stressige, anstrengende aber auch immer skurriler werdende Woche, in der nichts so klappt, wie Max sich das erhofft.
Die Idee und erste Konzeption der Geschichte geht hierbei zurück weit vor die Zeit, in der sich die Filmgruppe gegründet hat: Hannes Ströh, Autor und Regisseur des Films, derzeit im Master Medienwissenschaften an der CAU, hat schon 2015 im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft am Hans-Geiger Gymnasium in Kiel mit einigen anderen Teilnehmern die Handlung entwickelt. Wesentlicher Inhalt der Ideenfindung waren dabei die Sorgen, Ängste, Pflichten aber auch Hoffnungen, Träume und Wünsche der Schüler, die zum Zeitpunkt im selben Alter wie der Protagonist waren. Dort lernte er auch seinen einen Jahrgang höheren Mitschüler Benedict Mende kennen, jetzt Physikstudent und verantwortlich für die Produktion dieses Filmes.
Nachdem dieses Projekt ursprünglich nicht in die Produktion gekommen ist, haben die Beiden es, ebenfalls erfolglos, mit einem anderen Projekt versucht. Dennoch wollten sie nicht aufgeben, und so wurde mit zwei weiteren Studenten im Jahre 2019 beim Mittagessen in der Unimensa entschieden, um das Interesse Filmproduktion als Hobby angehen zu können, eine kleine Filmgruppe zu gründen.
Mit wenig Ahnung und kaum Ausstattung wurden erste Kurzfilme gedreht und an Filmwettbewerben teilgenommen, für die mit Plakaten, Posts in soziale Netzwerken und Mund-zu-Mund-Werbung Teilnehmer gesucht wurden. Schnell entstand so ein großes Team mit mehr als 25 Aktiven und fast genauso vielen, die es noch werden wollen.
Schnell stellten sie fest, dass es vielen genauso ging wie ihnen: Fast jeder hat sich schon mal überlegt, einen Film drehen zu wollen. Doch wo fängt man an? Und wenn man es sogar als Hobby angehen will, muss man erst investieren – oder sich an eine bestehende Gruppe anschließen, bei der man Anfangs vielleicht mal eine Pappe hochhalten darf.
Deswegen ist die Kernidee von BLUEBERRY, dass jeder das versuchen darf, worauf er Lust hat: So hat in einem Kurzfilm der Kameramann zum ersten Mal am Drehtag eine Kamera in der Hand gehalten; wer Darstellen will, darf direkt vor die Kamera und wenn einer mit einem Drehbuch vorbeikommt, wird es kurzerhand verfilmt. Über die Zeit wurde das Equipment teurer und besser, einige Aktive und Auszubildende des offenen Kanals sind hinzugestoßen und Freundschaften zu anderen Teams in Bremen, Eckernförde und Rostock wurden geschlossen.
„Wir machen keine Meisterwerke. Wir erwarten das aber auch nicht von uns. Sondern wir machen das, was uns Spaß macht und worauf wir Lust haben – und sind gerade deswegen besonders stolz auf unsere Ergebnisse. Und waren bisher immer überrascht, wie viel besser als erwartet diese sind. Gerade wegen dieser Herangehensweise haben wir so viele Aktive“, so Benedict Mende.
Und so kam im Februar 2020, ein Jahr nach der Gründung, die Idee bei Hannes Ströh und Benedict Mende auf, ob man nicht dieses Projekt aus der Schulzeit nochmal kurz aufwärmen kann, um zu schauen, ob auch schon ein längeres Projekt realisierbar ist. Mit einigen Änderungen wurden die ursprünglichen Ideen zu einem neuen Drehbuch zusammengefasst, Darsteller gecasted und die Crew besetzt.
Innerhalb von 7 Drehtagen wurde der Film im September und Oktober unter strenger Einhaltung der Corona Regeln gedreht. Wie gehabt bestand das Team aus einigen komplett unerfahrenen Mitgliedern: Der Hauptdarsteller Anton Schütze hat zum ersten Mal dargestellt, die Tonfrau das erste Mal abgehört; aber auch erfahrenere Mitglieder wie der gelernte Mediengestalter Joshua Kopczynski an der Kamera und Darsteller aus Theatergruppen und anderen Filmgruppen kamen hinzu.
Und nicht nur hat der Dreh allen viel Spaß gemacht, sondern auch die Ergebnisse von jedem Drehtag hat das Team immer mehr begeistert:
„Wir waren echt überrascht, wie gut manche Szenen wurden. Wir haben uns in den letzten zwei Jahren stark verbessert, haben aber auch noch viel vor uns. Dennoch sind wir Stolz auf das, was wir als Team hier bewältigt haben. Es hapert noch an einigen Stellen, das ist uns klar. Die Geschichte und das Story-Telling hat einige Probleme, der Ton ist an manchen Stellen nicht sauber. Aber wir haben einiges Gelernt und planen beispielsweise für die nächsten Projekte neues Equipment anzuschaffen, um noch besser zu werden. Ich glaube trotz einiger meiner Kritikpunkte, das wir hier etwas Tolles auf die Beine gestellt haben, das zu großen Teilen echt gut aussieht und hoffentlich nicht nur uns Spaß beim Ansehen macht. Gerade wenn man den Rahmen, wie der Film entstanden ist, berücksichtigt, können wir ihn mit Stolz präsentieren“, so Benedict Mende.
Wie die anderen Kurzfilme des Teams, wird auch KÖRPERSPANNUNGEN auf ihrem Youtube-Kanal erscheinen, aber wohl erst 2022. Momentan arbeiten sie schon an den nächsten Produktionen, Ideen und Drehbücher liegen schon einige bereit.
Vorbestellen kann man die Tickets telefonisch bei der Pumpe.